MOONICH auf dem Weg zur Klimaneutralität

MOONICH auf dem Weg zur Klimaneutralität

Sauerlacher Unternehmen Moonich tritt Unternehmensbündnis „Die Klimaneutralen“ der Energieagentur Ebersberg-München bei
++ Klimaneutralität bis 2028 angestrebt ++ Erste Maßnahmen umgesetzt

Sauerlach, 19. Mai 2022.
Die Sauerlacher Moonich GmbH ist dem Unternehmensbündnis „Die Klimaneutralen“ der Energieagentur Ebersberg-München beigetreten. Damit verpflichtet sich das mittelständische Unternehmen, bis spätestens 2030 klimaneutral zu sein. Dies ist der offizielle Zeithorizont des Bündnisses mit aktuell 18 Unternehmen in den Landkreisen Ebersberg und München. Lars Keussen, Gründer und Geschäftsführer von Moonich, hat sich ehrgeizigere Ziele gesetzt: Sein Unternehmen soll schon 2028 klimaneutral sein. Keussen ist dem Bündnis in diesem Frühjahr beigetreten, setzt aber bereits seit zwei Jahren Maßnahmen um. Moonich ist als Handels-, Hotel- und Gastronomie-Ausstatter für energieeffiziente Design- und Lifestyle-Produkte tätig und bietet unter anderem Energie sparende Heizlösungen an.

Am 23. Mai 2022 findet im Kleinen Theater in Haar die Gründungsveranstaltung des Bündnisses „Die Klimaneutralen“ statt. Zu der Veranstaltung werden unter anderem Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, und Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg, erwartet. Auch Lars Keussen wird vor Ort sein.

„Es ist eine großartige und wichtige Initiative der Energieagentur Ebersberg-München“, sagt Keussen, „wir freuen uns darauf, im Netzwerk auf das Ziel Klimaneutralität hinzuarbeiten.“ Das weitaus größere CO2-Einsparpotenzial gäbe es sicher in der Industrie. „Aber auch kleine und mittelständische Unternehmen sind gefordert, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren und zu vermeiden. Klimaschutz ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft, wir wollen unseren Beitrag dazu leisten.“

Die Mitgliedschaft in dem Bündnis „Die Klimaneutralen“ ist kostenpflichtig. Die Unternehmen erhalten beispielsweise Unterstützung bei der Ermittlung ihrer CO2-Emissionen. Mit der Energieagentur Ebersberg-München vereinbaren die Teilnehmer CO2-Reduktionsziele, die sie schrittweise und pro Jahr erreichen wollen und dann erreichen müssen.

Erster Schritt: Photovoltaikanlage mit Stromspeicher für Eigenversorgung
Lars Keussen hat den Weg 2020 eingeschlagen. Als erstes ließ er eine Photovoltaikanlage mit 99,96 Kilowatt Leistung auf seinem Firmendach in Sauerlach montieren. Zwischen Februar 2021 und Januar 2022 hat die Anlage, die in Ost-West-Ausrichtung montiert ist, circa 102.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. Rund 24.000 kWh Solarstrom konnte das Unternehmen mit 1.800 Quadratmeter Nutzfläche selbst verbrauchen. Vom Energieversorger bezog Moonich in dem Zeitraum nur rund 8.100 kWh 100-prozentigen Ökostrom. Ein Solarstromspeicher hilft, den Eigenverbrauch insbesondere nachts zu erhöhen.

„Durch die Photovoltaikanlage konnten wir in dem Jahr 43 Tonnen CO2 vermeiden“, sagt Keussen zufrieden und denkt schon über zusätzliche Solarmodule an den Balkonbrüstungen nach.

Die Umstellung des Fuhrparks war der nächste Schritt. Mitte 2021 schaffte Keussen das erste Hybrid-Auto an, das bis auf seltene Ausnahmen mit Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage fährt. Seit März 2022 nutzt sein Unternehmen ein zweites Hybridfahrzeug. Im Lager sind ausschließlich elektrisch betriebene Flurförderfahrzeuge im Einsatz. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden im Rahmen eines Jobrad-Angebotes vier Elektrofahrräder und sechs herkömmliche Fahrräder geleast, weitere sollen folgen.

Ermittlung der Treibhausgasbilanz
Durch den Beitritt zum Bündnis „Die Klimaneutralen“ steht nun die nächste Aufgabe an: die Erstellung der Treibhausgasbilanz. Im Rahmen von Scope 1 werden direkte Emissionen aus Emissionsquellen im Unternehmen ermittelt, zum Beispiel von Firmenfahrzeugen. Scope 2 umfasst indirekte Emissionen aus der Energie, die das Unternehmen von außen bezieht, also vor allem Strom und Wärme. Die Ermittlung dieser Daten ist Pflicht.

Scope 3 ist für viele Unternehmen schwer zu ermitteln, denn darunter fallen die Treibhausgas-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens - inklusive aller vor- und nachgelagerten Aktivitäten wie Transport und Verpackung. Die Energieagentur Ebersberg-München verlangt nicht, dass alle Emissionen aus Scope 3 ermittelt werden, sondern hat eine Auswahl getroffen. „Wir wollen aber sehen, dass wir so viel wie möglich aus Scope 3 erfassen“, sagt Keussen, der die Produkte, die er vertreibt, in Europa produzieren lässt. Die Methodik und die Inhalte der Bilanzierung werden, laut Vorgaben des Klimabündnisses, einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen. Die zertifizierte Treibhausgasbilanzierung entspricht den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocols.

Kompensation nur von unvermeidbaren Emissionen
Die Bündnispartner sollen vorrangig klimaschädliche Emissionen vermeiden und reduzieren, wobei Energieeffizienzmaßnahmen im Mittelpunkt stehen. Restemissionen sollen nur dann über hochwertige CO2-Zertifikate ausgeglichen werden, wenn sie unvermeidbar sind. „Wir wollen, wo immer möglich, klimaschädliche Emissionen reduzieren und vermeiden und so wenig Emissionen wie möglich kompensieren“, betont Firmen-Chef Keussen. „Mein Wunsch wäre es, auf Kompensation komplett zu verzichten. Ob wir es schaffen, werden wir sehen, wenn die erste Treibhausgasbilanz erstellt wurde.“

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Photovoltaikanlage Firmengebäude
Foto: Moonich / Michael Holzmann

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Die Klimaneutralen
Logo: Bündnis Ebersberg

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Moonich Jobrad Angebot
Foto: Moonich


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