MOONICH Bündnis Klimaneutrale

Von der Mobilität bis zum Kaffee:
So sieht unsere Treibhausgasbilanz aus – und das haben wir vor 

Der THG-Bericht der Energieagentur Ebersberg-München liegt vor. Von 43 Tonnen CO2, die Moonich 2021 verursacht hat, sollen wir auf 27 Tonnen runter. Die Herausforderung nehmen wir gern an und wollen freiwillig noch weiter runter. Und auch wenn es in den Bericht nicht einfließt: Beim Strom hatten wir durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach schon eine positive Energiebilanz.

Sauerlach, 29. März 2023.
Auf der großartigen Konferenz „Zukunft Handwerk“ im März in München sagte eine Referentin, dass laut Nachhaltigkeitsrat nur 0,15 Prozent der deutschen Unternehmen ganzheitlich wirtschaften würden. Eine erstaunlich kleine Zahl, meinen wir und sind froh, dass wir zu diesem Bruchteil gehören. Ein großes Potenzial zur Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen läge in der Mobilität, sagte sie weiter. Dem können wir aus eigener Erfahrung zustimmen und haben es nun Schwarz auf Weiß von der Energieagentur Ebersberg-München.

Seit Mai 2022 sind wir Mitglied des Unternehmerbündnisses „Die Klimaneutralen“ und haben uns damit verpflichtet, bis spätestens 2030 klimaneutral zu sein. Um unsere Treibhausgasemissionen zu erfassen und gemeinsam Ziele für die weitere CO2-Reduktion zu vereinbaren, hat die Energieagentur eine Treibhausgas (THG)-Bilanz für Moonich erstellt. Die Ergebnisse des THG-Berichts für das Jahr 2021 stellen wir Ihnen heute vor.


Vorarbeit ist nötig (und lohnt sich)

Wir waren sehr gespannt auf das Ergebnis und möchten nicht vorenthalten, dass wir für den Bericht eine große Menge an Zahlen und Informationen zuliefern mussten. Dass die Energieagentur Fakten wie die Energieverbräuche für Strom und Wärme wissen wollte, hat uns wenig erstaunt. Das gilt auch für die mit dem Auto gefahrenen Kilometer, Bahnfahrten und Flüge. Aber dass wir auch solche Details wie das verbrauchte Toilettenpapier und die Art und Menge des getrunkenen Kaffees angeben sollten und ob es bei uns veganes oder vegetarisches Essen gibt, hat uns dann doch erstaunt. Aber nun gut, auch bei diesen scheinbaren Kleinigkeiten fallen CO2-Emissionen an und der THG-Bericht geht eben in die Tiefe, was ja auch sinnvoll ist. Denn ein Ziel ist auch, bei allen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wodurch Emissionen erzeugt werden und wie klimaschädliche Treibhausgase reduziert werden können.

Wie dem auch sei, wir haben es geschafft und dafür möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich Heidi Ohsam aus der Buchhaltung danken, dass sie mit viel Geduld alle erforderlichen Zahlen zusammengestellt hat. Auch unser Geschäftsführer Lars Keussen war ganz vorn dabei. Er hat sich das Ziel der Klimaneutralität mit großen Lettern auf die Fahnen geschrieben und treibt es mit großer Begeisterung voran. Für den THG-Bericht hat er zum Beispiel die Betriebsdaten der Photovoltaikanlage zusammengetragen, und vor allem hat er schon Maßnahmen für 2022 geplant und in Auftrag gegeben - unter anderem die Anschaffung von neuen Elektroautos und Solarmodulen für die Balkonbrüstungen.


Unterteilung in Scopes

Soviel also zur Vorarbeit. In dem 18-seitigen THG-Bericht schlüsselt die Energieagentur die von uns verursachten Treibhausgasemissionen auf. Ganz wichtig - und sicher hören Sie diese Begriffe auch immer häufiger - sind die drei Scopes (englisch für Bereiche) nach Greenhouse Gas Protokoll (GHG-Protokoll):

Scope 1 beinhaltet alle THG-Emissionen von Energieerzeugungsanlagen, Fahrzeugen, Maschinen und Verarbeitung, die direkt im Unternehmen anfallen.

Scope 2 umfasst alle indirekten (also außerhalb des Unternehmens entstanden) THG-Emissionen, die aus dem Strom- und Wärmeverbrauch eines Unternehmens resultieren.

Scope 3 beinhaltet alle anderen THG-Emissionen, wie die vorgelagerten Bereitstellungsketten von Strom- und Wärmeenergieträgern, Arbeitswege der MitarbeiterInnen, Geschäftsreisen und –fahrten, Abfall, Wasserverbrauch, Abwasser, Papierverbrauch und Verpflegung von Mitarbeitern und Gästen.

Die Energieagentur Ebersberg-München erfasst Scope 1 und 2 komplett. Scope 3 ist generell für alle Unternehmen schwer zu ermitteln, deshalb bezieht auch die Energieagentur sie nicht vollumfänglich in die THG-Bilanz ein. Einen Teil aber schon und einige dieser Posten fallen ganz schön ins Gewicht. Erfasst werden bei Scope 3 der Wasser- und Papierverbrauch, Verpflegung der Mitarbeitenden, Restmüll, Mitarbeitermobilität und Dienstfahrten außerdem des eigenen Fahrzeugpools.


CO2-Emissionen heute und 2030

Und nun die wichtigsten Zahlen: Laut THG-Bericht haben wir 2021 im Unternehmen inklusive Fahrtwegen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 43,3 Tonnen CO2 produziert. Als Ziel bis 2030 hat die Energieagentur 27 Tonnen CO2 errechnet. Laut Energieagentur hätten wir das Ziel der Klimaneutralität damit erreicht, weil die dann noch verbleibenden Emissionen nicht zu vermeiden sind.

Wir wollen aber trotzdem sehen, wie wir noch darunter kommen und werden uns schon Mittel und Wege einfallen lassen. Und was dann immer noch kompensiert werden muss, wollen wir nach Möglichkeit mit Klimaschutzmaßnahmen in unserer Region kompensieren. Das haben wir uns schon vorgenommen. Ebenso dass wir schon früher als 2030 klimaneutral sein wollen.

Hier noch weitere Ergebnisse der Energieagentur:

  • Vor allem durch mehr nachhaltige Mobilität (mehr Elektrofahrzeuge anstelle von Verbrennern, Bahn statt Flugzeug und öffentlicher Nahverkehr) können wir CO2 einsparen.
  • Die Erweiterung der Photovoltaikanlage erhöht zwar die Stromproduktion, aber sie wird unsere THG-Bilanz kaum verbessern, da laut Kriterien der Bilanz Ökostrom und Photovoltaikstrom einen ähnlich geringen Faktor haben.
  • Durch Heizungsoptimierung kann in den ersten zwei Jahren beim Pelletverbrauch eine Ersparnis von circa 3,5 Prozent erreicht werden.

Die CO2-Emissionen aufgeschlüsselt:
Ausgehend von 43,3 Tonnen CO2-Äquivalenten, verteilen sie sich so:

Mobilität: 87 %; davon 47% der Gesamtemissionen für Geschäftsfahrten (21 t) und 40 Prozent für Pendelfahrten der Mitarbeitenden (17 t). Da wir 2021 noch vor allem mit Verbrennern gefahren sind, liegt hier das größte Einsparpotenzial.
Stromverbrauch: Durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach und den Bezug von Ökostrom hat die elektrische Energie nur 4 % der Emissionen verursacht.
Wärmbedarf: Da wir 2021 mit Pellets geheizt haben, fielen hier nur 3 % der Gesamtemissionen an.
Verpflegung der Mitarbeitenden (inklusive Getränke): 5 %
Papierverbrauch: 0,6 %
Abfall, Wasser und Abwasser: 0,1 %
Auf die Scopes aufgeteilt sieht es so aus (auf CO2-Emissionen bezogen):
Scope 1: 16,6 Tonnen
Scope 2: 0,7 Tonnen
Scope 3: 25,9 Tonnen


Das meinen wir dazu:

Das so aufgeschlüsselt zu sehen, finden wir beeindruckend! Und es zeigt uns sehr eindrücklich, wo es den größten Handlungsbedarf gibt, in erster Linie bei der Mobilität. Da sind wir dran: Seit 2022 stellen wir die Fahrzeugflotte nach und nach auf E-Mobilität um und wir haben schon diverse E-Bikes angeschafft, mit denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fahren.

Was uns erstaunt und, ehrlich gesagt, etwas enttäuscht hat, ist dass, der von uns erzeugte und in das öffentliche Netz eingespeiste Solarstrom die CO2-Bilanz nicht verbessert. Aber das erklärt sich so: Durch die Einspeisung von selbst erzeugtem Solarstrom in das Netz werden zwar THG-Emissionen vermieden, da mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke weniger Strom liefern müssen. Diese Einsparung darf aber nach GHG-Protokoll in der Bilanz nicht angerechnet werden.

Aber nun gut, betrachten wir die Energiebilanz, sieht es so aus:
2021 hat unsere Dachanlage mit knapp 100 Kilowatt Leistung 99.300 Kilowattstunden Strom erzeugt, wovon wir auch dank des Stromspeichers 22.700 Kilowattstunden selbst verbrauchen konnten. Insgesamt haben wir 2021 33.081 Kilowattstunden Strom im Unternehmen verbraucht.

Das waren im Jahr 2021 bereits 69 Prozent Autarkie! Und das freut uns sehr und motiviert, diesen Anteil noch weiter auszubauen.

Durch die Einspeisung von 76.600 Kilowattstunden Solarstrom haben wir in dem Jahr zudem 56,8 Tonnen externe CO2-Emissionen vermieden!

Nicht zu vergessen: Für den eingespeisten Strom erhalten wir eine Einspeisevergütung, was Einnahmen erwirtschaftet und wir sparen erhebliche Stromkosten ein durch den selbst erzeugten Solarstrom.

Klares Fazit: Eine Photovoltaikanlage ist eine Win-Win-Situation für das Klima und jedes Unternehmen!

Hier können Sie mehr darüber lesen, wie das Klima und wir von der Photovoltaikanlage profitieren – inklusive Energiebilanz für 2022:

https://www.moonich.de/minimale-energiekosten-durch-solarenergie/

Ein paar unterhaltsame Details zum Schluss, getreu dem Motto: Was Sie schon immer über Moonich wissen wollten.

2021 haben wir

  • 45 Kilo Kaffee verbraucht (ja, wir lieben Kaffee!)
  • 180 Liter Milch getrunken (oder doch eher im Kaffee verrührt…)
  • 820 Liter Bier verbraucht (das war übrigens nicht nur Feierabend-Bier… wir haben damit auch Gäste bewirtet und auf Events Durst gelöscht)

An Toilettenpapier hat es auch im Corona-Jahr 2021 bei uns nicht gemangelt. Wir wissen nun tatsächlich, wie viele Rollen Klopapier und wie viele Einmal-Papierhandtücher wir genutzt haben.

Das verraten wir Ihnen, wenn Sie uns in unserem Showroom in Sauerlach besuchen und wir Ihnen einen (CO2-armen) köstlichen Kaffee aus der Region kredenzen können…

Und wie es bei uns weitergeht in Sachen Klimaneutralität – step by step – das erfahren Sie in den monatlichen Beiträgen in unserem Klimablog.

Unser Fazit und Appell zum Schluss: Klimaschutz im Unternehmen erfordert Arbeit und Investitionen, aber es macht Spaß, sich der Herausforderung zu stellen, es motiviert im Team, weil wir alle gemeinsam zum Schutz von Umwelt und Klima beitragen und wir stärken die Wettbewerbsfähigkeit von Moonich damit.

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Haben Sie Fragen oder Kommentare? Wir sind gespannt und freuen uns darauf, von Ihnen zu hören.

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Foto: Moonich / Michael Holzmann

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