Firmenhistorie spiegelt gesellschaftliche Trends und politische Entwicklungen wider ++ Innovationen, Design, Qualität und Nachhaltigkeit prägen das Produktsortiment

Sauerlach, 13. Dezember 2023. „München: Das ist die Stadt, die wir lieben, deshalb haben wir unser Unternehmen auch Moonich genannt – in Anlehnung an Munich.“ Das sagt Lars Keussen, der Ende 1998 zusammen mit Qixing Zhang die Moonich GmbH gegründet hat. Jetzt blickt das mittelständische Unternehmen, das aus Platzgründen 2004 nach Sauerlach umgezogen ist und hier heimisch wurde, auf 25 Jahre bewegte Unternehmensgeschichte zurück. Angefangen hat es mit dem Aufbau ausländischer Marken in Deutschland. Gesellschaftliche Trends und politische Entwicklungen prägten in den darauffolgenden Jahrzehnten das Produktsortiment. Die Corona-Pandemie bescherte einer Produktsparte ein Hoch. „Jetzt schlägt das Pendel mit der Kombination aus hohen Energiepreisen und Inflation und Krieg in Europa zurück“, sagt Keussen, der aber schon reagiert hat und zuversichtlich in die Zukunft blickt.

Was ihn antreibt, das umreißt der Dipl. Betriebswirt (FH), der in München studiert hat, so: „Innovation, Produkte und technische Lösungen sind mein Ding. Ich liebe es, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das dann einen wirtschaftlichen Erfolg erzielt, und wenn man das dann mit Energiewende, Energiesparen und Ressourcenschonung hinbekommt, dann ist es eine Win-Win-Situation und das ist etwas ganz Wundervolles. Der Spagat kann gelingen: Das fordert aber neues Denken und das begeistert mich und uns alle im Team.“

Nach den ersten Berufsjahren im Unternehmen seines Vaters, wo Keussen die Bereiche Messen, Ein- und Verkauf, Logistik sowie IT in dem Sportswear-Großhandel verantwortete, hob er zusammen mit Qixing Zhang die Moonich GmbH aus der Taufe. Gesprochen wird der Firmenname mit „k“ am Ende wie Munich“, erklärt Keussen und lacht. Wie oft er das schon gefragt wurde, zählt er schon lange nicht mehr.

„Nach ersten Gehversuchen im modischen Accessoire-Bereich haben wir uns auf den boomenden Markt des Inside-Out spezialisiert“, erzählt der 55-Jährige. Mit „Inside-Out“ bezeichnet er Produkte für den Komfort im Wohnzimmer, die für den Einsatz im Außenbereich adaptiert wurden. „Draußen wurde das neue Drinnen. Das war damals ein Trend, den haben wir erkannt. Kochen, Wohnen, Leben, Licht, Wärme und Feuer wie drinnen nur für draußen mit dem Schwerpunkt Wärme, Behaglichkeit und Ästhetik.“

Lieber eigene Marken
Moonich hat zunächst Fremdmarken in den deutschen Markt eingeführt, zum Beispiel australische Außenküchen und Design-Heizstrahler, die sich schnell zum Renner in Deutschland entwickelten. Aber bald beschlossen Keussen und Zhang, lieber eigene Marken aufzubauen und die Chancen des Internets für das internationale Online-Geschäft zu nutzen. Schnell etablierten sich die Regiestühle, die von weltbekannten Produzenten und Filmstars wie Quentin Tarantino, Wim Wenders, George Clooney und Brad Pitt genutzt werden. Auch die Teams von „Germany Next Top Model“ und „Deutschland sucht den Superstar“ haben schon darauf Platz genommen. Die Stühle und Stoffe werden in Italien hergestellt, in Sauerlach werden die Rückenlehnen für die Stars bedruckt.

Eigene Marken von Moonich
Die umsatzstärkste Marke trägt den Namen HEATSCOPE mit elektrisch betriebenen Infrarotheizstrahlern für den Außenbereich. Als die Pandemie 2020 und 2021 dafür sorgte, dass die Menschen lieber im Freien sitzen, stieg die Nachfrage aus der Gastronomie und Hotellerie sprunghaft an. „Aber dann kam die Kehrtwende“, sagt Keussen. Politische Beschlüsse wie zum Beispiel in München, dass elektrisch betriebene Heizstrahler nicht mehr auf öffentlichem Grund betrieben werden dürfen, ließen die Nachfrage aus der Gastronomie nach der Pandemie einbrechen. „Dazu kommt die Investitionszurückhaltung in der von steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen gebeutelten Gastronomie“, ergänzt er und erlebte eine Kaufzurückhaltung speziell bei dieser Marke.

In der Zwischenzeit gab es im Unternehmen aber schon die nächste Idee: elektrisch betriebene Heizkissen, die mit minimalem Energieaufwand körpernahe Wärme liefern. Diese jüngste Marke von Moonich bekam den Namen „heatme“. Nach sehr viel eigener Entwicklungsleistung führte das Unternehmen mit aktuell 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die neue Marke 2019 in den Markt ein.

Im Blick hatten sie zunächst vor allem die Inhaber und Betreiber von Hotels, Restaurants und Cafés, die die Wärmekissen anstelle von Heizstrahlern nutzen könnten. Aber auch Kirchengemeinden sprachen Keussen und sein Team an. Und - anders als ursprünglich geplant und auch wieder durch externe Einflüsse bedingt - entwickelte sich diese Zielgruppe zu einer absatzstarken Klientel. Denn die Gaskrise führte 2022 dazu, dass Gasheizungen in den großen, häufig kalten Kirchenräumen weniger oder gar nicht mehr genutzt werden sollen. Warm sollen es die Gottesdienstbesucher aber trotzdem haben und das mit möglichst wenig Energieverbrauch. Dazu kommt, dass die Kirchen mehr für den Klimaschutz tun wollen und auch dafür leistet die körpernahe Erwärmung der Besucher von Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen einen Beitrag.

Prämierte Innovation: kabelloses Laden von heatme smart-Akkus per Induktionstechnologie
Auch bei dieser Produktsparte bewies das innovationsfreudige Moonich-Team wieder Einfallsreichtum und eine ausgeprägte Kundenorientierung. Damit die Akkus zeitsparend geladen werden können, konstruierte das Entwicklerteam einen Ladetower für das kabellose Laden per Induktionstechnologie. Die Kissen der neuen Heizkissen-Serie „heatme smart“ brauchen bloß in den Ladeturm eingeschoben zu werden und schon werden die Akkus geladen.

Für diese Innovation, aber auch die Nachhaltigkeit und Ästhetik wurde „heatme smart“ in diesem Jahr mit dem renommierten internationalen „Red Dot Design Award“ ausgezeichnet, und zwar als „Best of the best“ in der Kategorie Produktdesign. „Das ist eine wahnsinnig schöne Anerkennung für unfassbar viel Arbeit und Energie, die in das Projekt hineingesteckt und im Team erbracht wurde“, freut sich Keussen noch Monate später. Ebenso darüber, dass so viele Kirchengemeinden in ganz Deutschland die Heizkissen als zukunftsfähige Heizlösung entdeckt haben und körpernahe Wärme immer mehr als Alternative zur energieintensiven klassischen Luftheizung entdecken.

In diesem Jahr hat Moonich Infrarotheizungen für Wohnräume, Bäder, Büros und Lager von Gewerbe- und Industriebetrieben in das Sortiment aufgenommen. Sie runden die Produktpalette für energieeffiziente elektrische Heizlösungen für den Innen- und Außenbereich ab.

Fokus auf Qualität, Design, Nachhaltigkeit und Service
Um sich von anderen Unternehmen abzuheben, verfolgt Moonich eine klare Strategie, die auf hoher Qualität, Nachhaltigkeit und anspruchsvollem Design basiert. Alle Produkte haben mindestens eine Besonderheit. Sie passen optisch zusammen und heben sich technisch von anderen Produkten ab. Dafür haben sie einen höheren Preis, für den Moonich aber auch diverse Qualitätsversprechen wie Garantie, Reparierbarkeit, persönlichen Kundenservice und Aftersales-Service bietet. „An dem Service zeigt sich, wie gut ein Anbieter wirklich ist“, sagt Keussen aus voller Überzeugung. „Bei einem technischen Produkt kann es nach fünf oder zehn Jahren Servicebedarf geben. Wir lassen unsere Kunden dann nicht im Regen stehen und das wissen sie zu schätzen, zumal es ihnen auch Investitionssicherheit gibt.“

Seine Leidenschaft für den Aufbau starker Marken hat er sich bewahrt. „Ich wollte nie einen Bauchladen und auch kein Kaufhaus, sondern herausragende Marken. Und ich will jeder Marke eine eigene und individuelle Markenpersönlichkeit geben.“

Vom Sinn und Zweck des Netzwerkens ist Lars Keussen, der bei Moonich neben der Geschäftsführung für Marketing, Vertrieb und Produkte zuständig ist, überzeugt. Da ihn die Technik von Elektroheizungen interessierte, gründete er im Jahr 2015 mit Kollegen zusammen den Deutschen Verband Infrarotheizung (DVI) e.V. und übernahm ein Vorstandsamt.

2017 ging der DVI in den IG Infrarot Deutschland e.V. über, seither ist Keussen in diesem Branchenverband ebenfalls als Vorstandsmitglied tätig.

Zu seiner Motivation sagt er: „Die Idee der Wärmeübertragung hin zu Strahlungswärme ist innovativ und könnte die klassische Luftheizung ergänzen oder gar ersetzen. Es ist etwas ganz Besonderes im Berufsleben, wenn man an einer echten Disruption oder wenigstens einer Transformation von der einen Technologie in eine neue Technologie teilnehmen darf. Das begeistert mich sehr und motiviert mich und mein ganzes Team.“

Mitglied im Unternehmerbündnis Die Klimaneutralen
Auch Klimaschutz steht auf der Agenda von Moonich weit oben. 2020 ließ das Unternehmen eine Photovoltaikanlage auf dem Firmendach in Sauerlach installieren und begann, den Fuhrpark auf Elektromobilität umzustellen. Im Mai 2022 trat Lars Keussen dem Unternehmernetzwerk „Die Klimaneutralen“ der Energieagentur Ebersberg-München bei. Damit verpflichtete er sich, bis spätestens 2030 mit dem Unternehmen klimaneutral zu werden. Er strebt aber schon 2028 an und setzt nach und nach Maßnahmen um wie Anfang 2023 eine Photovoltaikanlage an den Balkonbrüstungen, damit auch im Winter Solarstrom erzeugt wird. Den nutzt Moonich auch für die Beheizung der Büros.

Zu dem Engagement für den Klimaschutz sagt Keussen: „Es ist eine Einstellungsfrage. Ein Unternehmen hat hier eine besondere Verantwortung.“ Sehr wichtig waren für Moonich die Erkenntnisse und Ergebnisse der ersten Treibhausgasbilanz, welche die Energieagentur Ebersberg-München im ersten Schritt für das Jahr 2021 erstellte. „Wir sind sicher, dass der Klimaschutz ohne Schwarmbeteiligung nicht funktionieren wird. Hier muss motiviert werden und es müssen die wirtschaftlichen Vorteile aufgezeigt werden. Dann wird es sehr viele Unternehmen, Organisationen und aber auch private Haushalte geben, die dem Beispiel folgen werden.“

Talente willkommen
16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt Moonich aktuell. Was Keussen besonders freut, ist, dass häufig Personen mit Talenten auf das Unternehmen aufmerksam werden. „Dann sehen wir, was der- oder diejenige an Erfahrungen, Motivationen oder Eigenschaften mitbringt und wird entsprechend eingesetzt.“ Der Teamgedanke und die Idee, etwas gemeinsam erfolgreich zu machen sowie die gemeinsamen Ziele, die flache Hierarchie und die Freiheit, seinen Verantwortungsbereich selbst zu gestalten: Das zeichne Moonich aus. Keussen ist auch im 25. Firmenjahr noch voller Elan und hochmotiviert: „Es fühlt sich wie in einem Start-up an, ist aber eine 25-jährige Organisation, die es schafft, jeden Tag ein wenig besser und professioneller zu werden.“ Das Uhrwerk hat viele Zahnräder und so ist es in einer Organisation auch.“

Das schönste Kompliment ist für ihn, dass zwei seiner drei Kinder schon in der Firma tätig sind. „Wenn die eigenen Kinder von allein auf die Idee kommen, in das Familienunternehmen einzusteigen und es zu unterstützen, dann empfinde ich das als besondere Auszeichnung.“

Für Talente habe Moonich immer genug zu tun. „Und die eigene Familie ist dabei eine besonders schöne Erfahrung. Wichtig ist nur, das Büro nicht mit nach Hause zu tragen. Büro ist Büro, Privat muss Privat bleiben.“ Auch das Miteinander verschiedener Generationen schätzt er sehr.

Selbst wenn der Heizungsmarkt nach den Diskussionen um die Änderung des Gebäudegesetzes aktuell schleppend ist, blickt Keussen zuversichtlich auf das kommende Jahr. Für Moonich haben Zhang, er und ihr Team einiges vor und dies schon vorbereitet. Moonich wird zum Onlinehandel für diverse Marken, zum Beratungsunternehmen und Großhändler - eine Mischung aus Wholesale- und Retail- Organisation mit dem Fokus auf energieeffiziente, qualitativ hochwertige elektrische Heizlösungen, die sich vom Markt abheben. Der Showroom in Sauerlach soll die Region südliches München und das Einzugsgebiet Traunstein bis Ingolstadt erreichen. In Sauerlach fühlt sich das Team schon lange wohl und heimisch und München liegt gleich vor der Tür.