MOONICH Klimaneutralität Meinung Mitarbeiter

„Es ist ein gutes Gefühl, mit meiner Arbeit zum Klimaschutz beizutragen.“

Sauerlach, 29. August 2023.
Im Mai 2022 ist Lars Keussen, Geschäftsführer von Moonich, Mitglied des Unternehmerbündnisses „Die Klimaneutralen“ der Energieagentur Ebersberg-München geworden. Tatsächlich können nur Personen Mitglied werden, Ziel ist es aber, dass ihre Unternehmen bis spätestens 2030 klimaneutral werden. Das ist nicht im Alleingang zu schaffen. Ein Firmenchef muss seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen, um gemeinsam das Klimaschutz-Ziel zu erreichen. Wir haben gefragt, wie das Moonich-Team zu dem Beschluss seines Vorgesetzten steht. Können sie sich damit identifizieren, haben sie Lust darauf und wirken sie gerne mit? Was finden sie gut und was hat sie schon einmal genervt? Von den 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben sechs offen und ehrlich geantwortet. Mehrere sind im August im Urlaub und konnten sich deshalb nicht beteiligen, und Geschäftsführer Lars Keussen hat sich überraschen lassen.

Große Unterstützung für das Klimaziel
Die Entscheidung, mit Moonich klimaneutral zu werden, kommt bei allen sechs Befragten sehr gut an. Allen ist bewusst, wie dringlich der Klimaschutz ist und so finden sie es gut, dass das Unternehmen, für das sie tätig sind, Verantwortung übernimmt und Klimaneutralität anstrebt.

Die Auszubildende Marie Hartl beispielsweise findet das Vorhaben „sehr cool“ und ergänzt: „Ich finde, in der heutigen Situation sollte jeder seinen Teil dazu beitragen. Das Ganze sollte schon viel eher Pflicht sein.“ Vertriebs- und Personalleiter Christian Luge stimmt ihr zu: „Gerade als Vater zweier Kinder halte ich es für unsere Pflicht, alles dafür zu tun, den Klimawandel aufzuhalten und Natur und Umwelt zu schützen, um das Leben auf der Erde auch für die nachfolgenden Generationen lebenswert zu gestalten. Daher bin ich begeistert von dieser und vielen anderen Aktionen in dieser Richtung.“

Karin Vink, die das Business Development verantwortet, begrüßt es, dass Moonich als kleineres Unternehmen als gutes Beispiel vorangeht. Und Marketing-Leiterin Janina Schwab sagt: „Es ist ein gutes Gefühl, mit meiner Arbeit zum Klimaschutz beizutragen. Jedes Produkt von Moonich trägt dazu bei, Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren.“

Klimaschutz als Prozess
Um das große Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, sind generell viele kleine Schritte nötig. Es ist ein Prozess, bei dem Unternehmensabläufe schrittweise verändert werden und führt zu neuen oder veränderten Entscheidungsgrundlagen im Unternehmen. Auch die Produktentwicklung und -auswahl bleibt davon nicht verschont. Dies bestätigt Karin Vink, die viel mit neuen Produkten wie der akkubetriebenen Sitzheizlösung heatme beschäftigt ist: „Wir denken genau darüber nach, welche Komponenten wir für neue Produkte vorsehen. Waren aus Deutschland oder zumindest der EU haben definitiv Vorrang vor zum Beispiel chinesischen Komponenten.“

Nicole Veldboer, die für die Buchhaltung und Finanzen zuständig ist, beobachtet ebenfalls den stärkeren Fokus auf Komponenten und Dienstleistungen aus der EU sowie darauf, Verpackungen zu optimieren. Das sei aus Kostengründen allerdings nicht immer umsetzbar, gibt sie zu bedenken.

Günther Stöhr, der im Service und Marketing tätig ist, stellt ebenfalls Veränderungen in Richtung Klimaschutz fest, bringt aber auch den unternehmerischen Aspekt ein: „Man muss trotz der Entscheidungen und Pläne Produkte verkaufen können, mit denen man auch Umsatz generieren kann, was ja wichtig ist, um als Firma bestehen zu können.“

Top 3: Job-Rad, Home-Office und Photovoltaikanlage
Von den bisher umgesetzten Maßnahmen sind es drei, die den MitarbeiterInnen besonders gut gefallen. Erstens das Job-Rad: „Als begeisterter Radler finde ich das Jobrad-Angebot super“, sagt beispielsweise Christian Luge.

Zweitens das Angebot, im Home-Office zu arbeiten. „Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. So werden CO2-Emissionen durch vermiedene Arbeitswege mit dem Auto eingespart“, sagt Janina Schwab. Nicole Veldboer ergänzt: „Home-Office schont nicht nur die CO2-Bilanz, sondern auch die Nerven, weil man sich nicht ständig durch den Berufsverkehr quälen muss.“

Auch die Photovoltaikanlage auf dem Firmendach und seit diesem Jahr auch an den Balkonbrüstungen stößt auf viel Gefallen. Immerhin kann Moonich damit einen Teil des Strombedarfs klimaschonend selbst decken und sie trägt zur Unabhängigkeit von externen Stromanbietern bei.

Kleine Ärgernisse gehören dazu
Aber gibt es auch Maßnahmen, die ihnen nicht so gut gefallen? Wenn nun beispielsweise Geschäftsreisen häufiger mit dem Zug als mit dem Flugzeug durchgeführt werden sollen, so könnte das bei den vielen Verspätungen der Deutschen Bahn auch ein Ärgernis sein. Davon ist aber nichts zu spüren. „Ich habe kein Problem mit Zugfahrten, wenn die Bahn fährt…“, sagt Karin Vink mit einem Augenzwinkern. Kleine Ärgernisse gibt es schon mal, aber die sind eher anderer Natur. So erzählt Marie Hartl: „Ich glaube, in Bezug auf die MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) hat jeder so seine Horrorgeschichten. Ich komme oft zu spät und muss Stunden reinarbeiten. Das nervt tierisch. Ich habe schon oft überlegt, ob es das wert ist und ich nicht lieber Auto fahren soll, aber da geht die Umwelt vor.“

Karin Vink muss hin und wieder warten, bis der Akku des Elektroautos geladen ist, aber sie macht das Beste draus: „Eine Kaffeepause zum Laden der Autobatterie während der Dienstreise mit dem E-Auto ist sehr entschleunigend.“

Und wie weit darf der Klimaschutz gehen? Da gehen die Meinungen auseinander. Christian Luge findet: „Da gibt es absolut keine Schmerzgrenzen, alles was hilft, müssen wir aushalten.“ Nicole Veldboer hingegen meint: „Grenzwertig wäre es, wenn das warme Wasser abgedreht oder im Winter die Heizung nur auf 18 Grad stehen würde, wie man es von einigen großen Konzerne lesen musste.“ Das war bei Moonich aber nicht der Fall und wäre auch nicht nötig. Denn auch die Wärmeversorgung ist erneuerbar. Der Großteil des Stroms für die Heizung wird mit Solarstrom gedeckt, der Restbedarf mit einer Pelletsheizung.

Klimaschutz im Privatleben
Immer häufiger ist Umweltschutz ein Gesprächsthema unter den Kollegen. „Die Erfahrungen und Ansichten der verschiedenen Generationen geben immer wieder neue Denkimpulse“, freut sich Nicole Veldboer. Die Teammitglieder sind zwischen 21 und 62 Jahren alt und schätzen das Miteinander der Generationen, wie immer wieder herauszuhören ist.

Eine Trennung von Klimaschutz im Unternehmen und Privatleben gibt es nicht, auch zuhause ist Umweltschutz ein Thema. Marie, 21 Jahre jung, erzählt: „Bei mir war das Bewusstsein schon vorher da und, ich glaube, das hätte sich auch ohne das Moonich-Ziel mehr ausgeprägt.“ Karin Vink achtet auch bei sich zuhause darauf, was sie „noch pro Klima verbessern“ kann.

Christian Luge sagt: „In der Tat versuche ich auch, privat etwas zu verändern: weniger Fleisch zu essen und wenn, dann möglichst Bio beziehungsweise vom örtlichen Metzger. Weniger Produkte in Plastikverpackungen einzukaufen. Weniger Auto und mehr mit dem Fahrrad und der Bahn zu fahren.“

Konkrete Beispiele nennt auch Günther Stöhr: „Jeder kann im Kleinen für sich auch etwas dafür tun. Ich radele zum Beispiel mittlerweile öfter elektrisch in die Arbeit. Das ist gut für die Umwelt, macht aber einfach Spaß und ich kann damit auf dem Heimweg der Blechlawine am Mittleren Ring in München entfliehen und die Wege durch den Wald genießen.“

Eigene Photovoltaikanlage als Wunsch
„Umweltschutz und Klimakatastrophe polarisieren derzeit sehr stark und man wird ständig in allen Lebensbereichen damit konfrontiert“, stellt Nicole Veldboer fest. Da gilt es auch immer wieder, Entscheidungen zu treffen und auch Diskussionen nicht auszuweichen. So erzählt Karin Vink: „Privat versuche ich, nicht oder nur sehr selten zu fliegen, sondern mit dem E-Auto oder der Bahn zu fahren. Das fordern aber auch meine Kinder ein.“

Selbst eine Photovoltaikanlage zu betreiben, würde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefallen, doch bei einigen scheitert es an dem fehlenden Dach. Dies bedauert zum Beispiel Marie Hartl: „Ich wohne leider in einer Mietwohnung, aber sonst wäre das definitiv auf meiner Agenda.“ Nicole Veldboer interessiert sich für Balkon- und Mieterstromanlagen. Christian Luge plant gerade eine eigene PV-Anlage. „Bei den Kindern der ‚Generation Z‘ braucht man das Thema nicht explizit anzusprechen, da kommen die Anregungen und Informationen sowieso aus deren Richtung“, spricht er aus Erfahrung.

„Viele kleine Tropfen zusammen können etwas bewegen“
Doch zurück zum Unternehmen. Selbst wenn Moonich ein hehres Ziel verfolgt, mit 43 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr 2021, die noch weiter reduziert werden, ist der Beitrag zum nationalen und globalen Klimaschutz vergleichsweise gering. Wie sehen die MitarbeiterInnen das?

„Natürlich hat Moonich deutlich weniger CO2-Ausstoß als große Konzerne. Aber jeder muss überhaupt erst einmal damit anzufangen“, meint Janina Schwab. Ähnlich sieht es Marie Hartl, die jüngste Mitarbeiterin bei Moonich: „Leider ist das eher wie ein kleiner Tropfen. Aber jeder muss mitmachen und es lohnt sich anzufangen und mitzumachen.

Dass jeder noch so kleine Beitrag wichtig ist, sehen auch die Kollegen so. „Die Masse machts! Ich bin sicher, dass man daraus eine große Bewegung generieren kann“, sagt Karin Vink. Nicole Veldboer drückt es so aus: „Natürlich ist es nur ein kleiner Tropfen. Aber viele kleine Tropfen zusammen können dann doch etwas bewegen.“ Christian Luge ist überzeugt: „Jeder Schritt, so winzig er auch sein mag, ist wichtig und hilft, das große Ganze zu schaffen. Nichts zu tun ist keine Option.“

Da sind sie sich also einig und ebenso darin, dass Moonich schon viel für den Klimaschutz tut. Und neben den schon erwähnten Maßnahmen sind es auch scheinbare Kleinigkeiten, zum Beispiel, dass Biomüll nun getrennt wird und keine Papierhandtücher mehr verwendet werden. Und es gibt auch Ideen, wie sich noch verbessern ließe, wie die Dämmung des Firmengebäudes mit seinen großen Glasfassaden.

Christian Luge nennt noch einen anderen Aspekt, der für Fortschritte wichtig ist: „Wir machen bereits echt viel und wichtig ist, dass die Geschäftsführung allen Ideen für neue Möglichkeiten, die Umwelt und das Klima zu schützen, sehr offen gegenübersteht. Wenn ich auch heute keine konkrete Idee habe, so weiß ich, dass diese umgesetzt wird, wenn es soweit ist.“ Damit sind wir wieder bei dem Geschäftsführer Lars Keussen angekommen, bei dem das Klimaschutzziel nicht nur im Unternehmen eine Priorität hat. Im Privatleben versucht er zum Beispiel, Freunde und Familie zu überzeugen, auch eine Photovoltaikanlage zu installieren. Die Zahlen, die den ökologischen und ökonomischen Nutzen beziffern, hat er immer parat und den Kopf schon voller Ideen, um Moonich möglichst bald klimaneutral zu machen.

MOONICH Klimaneutralität Meinung Mitarbeiter

Photovoltaikanlage Firmengebäude
Foto: Moonich / Michael Holzmann

MOONICH Klimaneutralität Meinung Mitarbeiter

Angebot Jobrad für Mitarbeiter
Foto: Moonich /Janina Schwab

MOONICH Klimaneutralität Meinung Mitarbeiter

Auch Kaffee lässt sich aus lokalen Röstereien beziehen
Foto: Moonich / Janina Schwab


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