Stromerzeugung-100-Kilowatt-PV-Anlage

Solarstrom: ökologisch und ökonomisch äußerst sinnvoll!

Sauerlach, 25. Juli 2023.
Warum sollte man eine Photovoltaikanlage installieren, wenn man die Möglichkeiten dazu hat? Was bringt es Ihnen und was bringt es uns? Darum soll es sich in unserem Juli-Beitrag drehen, veranschaulicht an unserer eigenen Solarstromanlage mit 99,96 Kilowatt Leistung auf dem Firmendach.

Leider ist der Solarstrom, den wir selbst erzeugen, für unsere Treibhausgasbilanz, die wir jährlich mit der Energieagentur Ebersberg-München erstellen, nicht anrechenbar. Das heißt, wenn wir mit Moonich 2021 noch 43 Tonnen Treibhausgase verursacht haben, so konnten wir davon kein einziges Kilogramm durch den Solarstrom von unserem Dach ausgleichen. Das geht auf eine Regelung im Pariser Klimaschutzabkommen zurück. „Der Solarstrom wandert ins öffentliche Netz und geht damit in die Klimabilanz anderer Abnehmer ein. Sonst wäre es doppelt bilanziert: bei mir als Vorteil und beim Abnehmer auch“, erklärt unser Geschäftsführer Lars Keussen. Wir erzeugen aber trotzdem mit voller Überzeugung und Begeisterung unseren eigenen Strom, denn er hat einen großen ökologischen und ökonomischen Nutzen.

Angefangen mit dem Nutzen für das Klima:
103.395 Kilogramm klimaschädliche Emissionen haben wir seit der Inbetriebnahme im Januar 2021 mit unserer Photovoltaik-Anlage vermieden, denn der Solarstrom ersetzt elektrische Energie, die sonst mit konventionellen Kraftwerken erzeugt worden wäre. Das entspricht einem Äquivalent von 3.086 Bäumen, die CO2 binden.

Betrachten wir allein dieses Jahr: Seit dem 1. Januar 2023 bis heute haben die Solarstrommodule 56.000 Kilowattstunden (56 MWh) Strom erzeugt. Damit konnten wir allein in diesem Jahr schon circa 23 Tonnen CO2 vermeiden (Strommix Deutschland 420 Gramm/kWh; Quelle: Umweltbundesamt, Zahlen für 2021).

28 Prozent (15.800 Kilowattstunden) haben wir im Unternehmen selbst verbraucht, inklusive unserer Elektrofahrzeuge.

72 Prozent (40.200 Kilowattstunden) haben wir in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Insgesamt haben wir seit Jahresanfang 20.600 Kilowattstunden Strom im Unternehmen verbraucht. Davon konnten wir 76 Prozent mit selbst erzeugtem Solarstrom decken. Wir brauchten bloß 4.870 Kilowattstunden vom Energieversorger einzukaufen. Denken Sie an Ihren eigenen Strombedarf zuhause… Und das im Unternehmen mit 16 Mitarbeitern, vielen Computern, Logistik und E-Mobilität.

Wirtschaftlicher Nutzen
Mit dieser Halbjahresbilanz sind wir sehr zufrieden. Nicht nur haben wir damit CO2 vermieden, wir haben auch Energiekosten eingespart. Denn den Solarstrom erzeugen wir zu etwa 11 Cent je Kilowattstunde. Für eine Kilowattstunde von eon zahlen wir 41 Cent / kWh. Mit anderen Worten: Wir sparen 30 Cent für jede Kilowattstunde Solarstrom, die wir selber erzeugen und verbrauchen, ein. Dazu kommen die Einnahmen durch die Einspeisung des Solarstroms, den wir nicht selbst verbrauchen können (gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG). Dafür bekommen wir 7 Cent je Kilowattstunde.
Also: Einsparung bei den Energiekosten durch den selbst erzeugten und genutzten Solarstrom plus Einnahmen für eingespeisten Solarstrom: Das sollte wirtschaftlich denkende Unternehmer doch eigentlich überzeugen.

Unsere Photovoltaikanlage wurde übrigens ohne jegliche staatlichen Zuschüsse finanziert und trägt sich dennoch Monat für Monat. „Allein die Einsparung und die Einspeisevergütung sind deutlich höher als Zins und Tilgung der Anlage. Nach acht Jahren ist die Anlage bezahlt und liefert dann kostenlosen Solarstrom - bis zu etwa 22 Jahren“, sagt Lars Keussen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass Solarstromanlagen 25 bis 30 Jahre funktionstüchtig sind.

Um auf unsere Treibhausgasbilanz zurückzukommen: Wir gehen davon aus, dass wir Ende 2023 so viel Solarstrom produziert haben werden, dass wir mindestens 43 Tonnen CO2 damit vermeiden konnten. 43 Tonnen CO2 haben wir 2021 mit Moonich verursacht. Da wir zwischenzeitlich einige Maßnahmen ergriffen haben, sollte der Wert auch sinken. Das heißt jedenfalls, in unserer persönlichen Treibhausgasbilanz wären wir dann klimaneutral – wenn auch nicht in der THG-Bilanz der Energieagentur. Aber auch daran arbeiten wir natürlich weiter.

In Kürze – warum Solarstrom erzeugen?

  • Durch den selbst erzeugten günstigen Solarstrom sparen Sie Energiekosten ein.
  • Sie leisten einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und tragen zur sicheren Energieversorgung in unserem Land bei.
  • Sie tragen dazu bei, dass Deutschland das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 (hoffentlich) erreicht. Die Regierung hat übrigens hohe Ausbauziele für Photovoltaik. Allein bis 2025 sollen 215 Gigawatt Photovoltaikleistung installiert sein, das entspricht in etwa einer jährlichen Verdreifachung.
  • Es macht Spaß, die Energiebilanzen zu beobachten und sich an der eigenen Energieerzeugung zu erfreuen.

Was braucht man für eine Photovoltaikanlage?

  • das notwendige Kapital, wobei zu bedenken ist, dass nur ein Teil davon Eigenkapital sein muss. Banken haben in der Regel keine Bedenken, PV-Anlagen zu finanzieren, da sie sich nach wenigen Jahren amortisiert haben und eine Sicherheit darstellen.
  • eine geeignete Fläche: in der Regel eine Dachfläche. Sie muss nicht unbedingt nach Süden ausgerichtet sein. Da der Solarstrom ohnehin zu einem möglichst großen Teil selbst verbraucht werden soll, eignen sich auch Ost- und Westdachflächen. Aber auch eine Fassade oder Balkonbrüstung kommt in Frage. Dann erzeugen Sie im Winter mehr Solarstrom, was für ein elektrisches Heizsystem – zum Beispiel Infrarotheizungen – von Vorteil ist.
  • eine kompetente Beratung durch einen qualifizierten Fachbetrieb. Kleiner Tipp: Falls Sie im Moment vertröstet werden, unbedingt am Ball bleiben. Die Nachfrage ist gerade riesengroß, da viele Hausbesitzer und Gewerbetreibende die Vorteile erkannt haben. Bleiben Sie dran. Es lohnt sich!
Photovoltaikanlage Firmengebäude

Photovoltaikanlage Firmengebäude
Foto: Moonich / Michael Holzmann

PV-Energiebilanz in der ersten Jahreshälfte 2023

PV-Energiebilanz in der ersten Jahreshälfte 2023
Quelle: Moonich

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Quelle: Moonich


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